Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte; Note: 1;0; Universitauml;t Hamburg (Kunsthistorisches Seminar); Veranstaltung: Seminar: Tod und Jenseits in der Kunst des Mittelalters; Sprache: Deutsch; Abstract: bdquo;Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen; weder von dem; was oben im Himmel; noch von dem unten auf Erden; noch von dem; was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! [hellip;]ldquo; (Ex 20;4-20;5)Im fruuml;hen Mittelalter wurde das zweite Gebot des Alten Testaments als Verurteilung der heidnischen Gouml;tzenanbetung gesehen; damit einher ging eine mehr oder weniger stark ausgeprauml;gte Ablehnung naturalistischer; vor allem plastischer Darstellungen des menschlichen Kouml;rpers . Ab dem spauml;ten 11. Jh. vollzog sich jedoch ein Wandel dieses Verstauml;ndnisses; der nicht zuletzt in der neuartigen Verwendung der Grabplastik; zum Ausdruck kam . In vielen Kirchen Europas wurden Grabplatten mit dem Abbild des Verstorbenen horizontal; teilweise direkt uuml;ber seiner eigentlichen Begrauml;bnisstauml;tte; angebracht. Diese in etwa lebensgroszlig;en Liegefiguren werfen fuuml;r die moderne Forschung ganz neue Fragen nach den Vorstellungen der Menschen in der Zeit des Mittelalters auf; besonders in Bezug auf das Verstauml;ndnis von Tod und Jenseits. Mit den lebensgroszlig;en Liegefiguren konnten geistliche und weltliche Herrscher sich ein Andenken fuuml;r die Ewigkeit schaffen; welches sie bis in die heutige Zeit gegenwauml;rtig scheinen lauml;sst. Besucht ein Mensch des 21. Jh. beispielsweise den Braunschweiger Dom; wird ihm kaum das Grabmal Heinrichs des Louml;wen entgehen; im besten Fall hat er nun die Person Heinrichs in seinem Gedauml;chtnis verewigt. Ohne das steinerne Bildnis auf der Grabplatte wauml;re das kaum denkbar.Nach einer kurzen Ausfuuml;hrung uuml;ber die Entstehung der Liegefigur; mouml;chte ich die Entwicklung vom 11. bis zum 13. Jh. anhand von vier bezeichnenden Grabmauml;lern nachzeichnen und anschlieszlig;end erlauml;utern; welche Konflikte sich daraus in kunstgeschichtlicher Hinsicht ergeben; sowie; inwiefern diese mit den im Mittelalter vorherrschenden Vorstellungen des irdischen und jenseitigen Lebens zu klauml;ren sind.
#4399678 in eBooks 2008-07-08 2008-07-08File Name: B007QOW38A
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