Die Architektur scheint verzichtbar geworden; sie droht zusehends hinter die Belange von Marketing; Konsumstreben; Entertainment und Investoreninteressen zurückzutreten. Der damit einhergehende Verfall unseres Lebensumfeldes wird von der mehrheit schweigend in Kauf genommen. Sollte Architektur sich zufrieden geben mit der Abbildung der Welt; wie sie ist; oder hat sie eine Vorstellung davon zu vermitteln; wie die Welt sein könnte? Wie aber wäre ein solcher Anspruch einzulösen in einer Konsumenten- und Shareholder-Gesellschaft; deren Logik den Vorstellungen von Baukultur entgegensteht? Hans Kollhoffs architektonische Praxis hat sich der Troslosigkeit reiner Zweckbauten einerseits und dem Lärmen launiger Renommierprojekte andererseits stets verweigert; um Bauten zu schaffen; die dem Gemeinwohl verpflichtet sind; auch in Zukunft Bestand haben und somit urbane Tradition fortschreiben.
2015-11-11 2015-11-11File Name: B017WCEKZ4
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